PRESSEAUSWEIS DER EUROPEAN PRESS FEDERATION
Darauf sollten Sie achten: lassen Sie sich von Bezeichnungen wie 'amtlicher' oder 'behördlich anerkannter' Presseausweis nicht verunsichern. Wenn davon die Rede ist, handelt es sich oft um irreführende Darstellungen oder verzerrte Statements. Bis auf wenige Ausnahmen gibt es in demokratischen Ländern kein Amt oder eine Behörde, welche z. B. Presseausweise offiziell herausgeben. Somit sind 'amtliche' Presseausweise meist nur eine Legende. Das Gegenteil trifft zu: die Ausübung publizistischer Berufe ist für jedermann frei. Die staatliche Ausgabe von Presseausweisen ist nicht gewünscht, damit wäre die garantierte Pressefreiheit in Frage gestellt. Das bedeutet: gewerkschaftlich dominierte Journalisten-Verbände sind nicht exklusiv berechtigt, Presseausweise herauszugeben.

 European Press Federation

Verbands-Presseausweise: Vor- und Nachteile

Viele Verbände (insbesondere gewerkschaftlich dominierte Journalistenvereinigungen) geben Presseausweise ausschließlich an hauptberufliche Pressevertreter heraus, die nebenberuflich tätigen Journalisten bleiben außen vor. Denn mit frei- oder nebenberuflich tätigen Journalisten lässt sich keine Tarifpolitik machen und damit kein Machtanspruch durchsetzen. Viele Insider wissen: Freie Journalisten arbeiten meist effizienter & kostengünstiger (also nicht im Rahmen einer Tarifvergütung), als ihre gewerkschaftlich organisierten Kollegen.

Die European Press Federation hingegen ist anders aufgestellt: Das Interesse gilt auch Freien und Selbständigen, egal ob diese haupt- oder nebenberuflich als Medienschaffende unterwegs sind. Als politisch, gewerkschaftlich und finanziell unabhängiger Verband, finden Sie mit der EPF einen Partner, der nebenberuflich tätige Journalisten unterstützt und fördert. Im Rahmen einer journalistischen Tätigkeit erhalten Sie unbürokratisch einen europaweit einsetzbaren Presseausweis. Eine hauptberufliche Tätigkeit ist nicht Voraussetzung dafür.

Kurzum: Der EPF-Presseausweis ist eine ideale Alternative für Medienschaffende, welche z. B. nebenberuflich oder ehrenamtlich tätig sind. Sie können diesen Ausweis auch zusätzlich zu Ihren aktuellen Verbandsbindungen erhalten bzw. Mitglied der EPF werden.


Was manch andere Journalistenverbände nicht gerne erwähnen

Einige Journalisten-Gewerkschaften und Verlegerverbände verweisen gerne und wiederholt auf 'behördlich' oder 'amtlich anerkannte' Presseausweise, welche angeblich nur von eben jenen zuvor genannten Organisationen heraus gegeben werden dürfen. Lassen Sie sich nicht täuschen: diese und ähnliche klingende Aussagen sind schlichtweg falsch! In den meisten demokratischen Ländern ist die Presse nicht staatlich reguliert und somit auch die Vergabe von Presseausweisen nicht ‚behördlich’ oder ‚amtlich’ geregelt. Journalisten-Gewerkschaften und Verlegerverbänden liegt vielmehr daran, die eigenen Pfründe zu wahren.

Was nur wenige wissen: Manche Verbände messen mit zweierlei Maß, was die Ausgabe von Presseausweisen betrifft: fest angestellte Journalisten erhalten den Presseausweis selbst dann, wenn die journalistische Tätigkeit nur darin besteht, lapidare Pressemeldungen zu archivieren. Eine Kopie des Anstellungsvertrages genügt vollauf - oder noch einfacher: es wird nur ein 2-Zeiler des Chefredakteurs vorgelegt, wonach der 'Kollege' journalistisch tätig ist. In beiden Fällen ist der 'Kollege' als Mitglied im Verband oftmals sehr willkommen... Wer sich allerdings als - gering verdienender - Journalist oder journalistischer Medienschaffender einem anderen Berufsverband beitritt, hat mit manchen Gewerkschaften dann nicht allzu viel Freude...


Die Methoden einiger Journalistenverbände

Teilzeit-Journalisten oder Presse-Fotografen hingegen werden anders behandelt: Plötzlich gelten höhere Grenzen für Mindesteinkommen, welche sich an dem von den Gewerkschaften erstrittenen Tariflöhnen orientieren. Als Referenzen für eine 'umfassende' journalistische Arbeit sollten zusätzlich noch Veröffentlichungen vorgelegt werden. Grund: die Gewerkschaften können mit freiberuflich tätigen Medienschaffenden eine Tarifpolitik nicht bzw. nur begrenzt durchsetzen. Mit den hauptberuflich tätigen Kollegen geht dies schon viel besser. Deswegen wird bei diesen Kollegen anscheinend gerne ein Auge zugedrückt. Letztendlich geht es um Macht und Einfluss gewerkschaftlicher Journalistenverbände. Sollten auch Sie von dieser Art Verbandspolitik die Nase voll haben, sind Sie bei der EPF herzlich willkommen.